Wer hat den Käse erfunden? Wahrscheinlich irgendeine Viehhirtin oder ein Bauer vor fünf-bis zehntausend Jahren, als die Menschen in der Jungsteinzeit sesshaft wurden und mit Ackerbau und Viehzucht begannen. Ob der erste Käse durch Zufall entstand, weil Milch in der Sonne sauer wurde? Oder ob jemand ein Kälbchen schlachtete, in dessen Magen sich Milch durch Lab zu Käse verklumpt hat? Niemand weiß es, denn aufgeschrieben wurde damals noch nichts.
Allerdings gibt es schon sehr frühe Zeugnisse der Käseherstellung. Archäologen haben im polnischen Kujawy mehr als 7000 Jahre alte Seiher aus Ton gefunden, an denen sich Spuren von Milchfettsäuren befanden. Darüber, ob dieser Fund auf Käseherstellung hindeutet, streiten sich die Gelehrten. Aus der Zeit um 5000 vor Christus dagegen gibt es schon recht eindeutige Funde aus dem Nahen Osten, die erste bildliche Darstellung des Käsens stammt aus dem heutigen Irak aus der Zeit um 3000 vor Christus. In der Odyssee von Homer, die um 800 vor Christus entstand, wird die kräftigende Eigenschaft des Käses beschrieben. Und die Römer nutzten Käse beispielsweise als Kraftnahrung für ihre Legionen. Spätestens durch diese Soldaten verbreitete sich die Käseherstellung in ganz Europa. Interessant: Im Mittelalter waren die Klöster eine Hochburg der Käserei. Man kennt durch die Aufzeichnung der Mönche verschiedene Rezepte und weiß deshalb, dass manche Käsesorten, die auch heute noch beliebt sind, seit damals hergestellt werden — beispielsweise der Greyerzer, der Gouda, der Emmentaler und der Appenzeller.
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